Donnerstag, 14. Februar 2008

Devean George - The Bird in the Hand


Devean George hat den Jason-Kidd-Trade geblockt, liest man momentan in der Presse. Das ist allerdings nicht ganz richtig formuliert. Besser wäre: Devean George will dem Trade bislang nicht zustimmen. Es ist durchaus möglich, dass der Deal noch über die Bühne geht. Über die Auswirkungen, falls George den Trade platzen lässt, kann nur gemutmaßt werden. Warum ein Deal nach New Jersey aber negative Auswirkungen für George haben könnte, möchte ich im Folgenden erklären.

George hat 2006 einen Vertrag über zwei Jahre und 4,2 Millionen $ unterschrieben. Das zweite Vertragsjahr war an eine Spieler-Option gebunden.

In der Offseason 2007 entscheidet sich George, wahrscheinlich nach Zwischengesprächen seines Anwalts mit Vertretern der Mavericks, die Option nicht zu ziehen und wird daraufhin Free Agent mit Early-Bird-Rights. Das bedeutet, die Mavericks können ihn zu einem weiteren Vertrag verpflichten, mit einem Jahresgehalt von bis zu 120% seines bisherigen Verdienstes bei den Mavericks. George unterschreibt daraufhin für
2.369.111 Millionen für ein weiteres Jahr.

Nun kommt die Besonderheit: Spieler, die einen Vertrag unterzeichnen, der nur ein Jahr läuft, müssen jedem Trade zustimmen der sie zu einem anderen Team schicken würde (hier die genaue Definition). Und zwar aus folgendem Grund: Ihre Early-Bird-Rights können bei 1-Jahres-Verträgen nur von dem Team genutzt werden, mit dem sie auch den Vertrag abgeschlossen haben. Mit der Zustimmung zum Trade würde dieser Spieler also ein No-Bird-Free-Agent nach Ablauf der Saison werden.

Das war schon kompliziert, doch so geht es auch weiter:

Larry-Bird- und Early-Bird-Rights gehören zu den Salary-Cap-Exceptions. Diese dienen dazu, die Gehaltsobergrenzen in der NBA aufzuweichen (daher spricht man bei der NBA im Gegensatz zur NFL auch von einem "Soft Cap"). Hat ein Team Larry-Bird- oder Early-Bird-Rights an einem Free Agent, so kann es diesen zu einem Betrag von 180% bzw. 120% bei Early Bird weiterverpflichten, ohne das es dazu Salary Cap oder eine andere Exception (in diesem Fall meistens die Mid Level Exception) benötigt.

Zurück zum lebenden Beispiel:

Devean George müsste also auf sein Early-Bird-Recht verzichten. Im besten Fall, ohne die Jason Kidds dieser Welt, hätte er nach dieser Saison bis zu 2,84 Millionen Dollar bei den Mavericks aushandeln können. Ohne das diese ihre MLE antasten bräuchten. Wird er allerdings ein Net, so kann er nur einen Vertrag bei einem Team unterzeichnen, dass entweder Salary Cap oder die MLE nutzt, um ihm ähnliche Konditionen anbieten zu können. Höcht unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass selbst James Posey nur einen Vertrag über ein Jahr mit 3,5 Millionen Dollar bekommen hat. Für Devean George gibt es keinen Markt in diesen hohen Anteilen der MLE. Anders sieht es aus, wenn ein Team Bird-Rechte hat und die MLE für andere Spieler verwenden kann. George und sein Agent wissen das und rechnen bei fehlenden Bird-Rechten nur mit einem NBA-Vertrag für das Veteran Minimum (ca 1,1 Millionen Dollar bei George) oder einem ähnlich geringen Anteil von der MLE.

Abseits von Bequemlichkeit, der Chance den Marktwert bei einem Contender zu erhöhen oder einfach einer Abneigung gegen New Jersey (wer weiß was momentan in der Netzwelt alles gemunkelt wird) hat Devean George also handfeste Gründe für einen sehr vorsichtigen Umgang mit seiner Zustimmungspflicht für einen Trade zu den Nets. Seine Optionen in der nächsten Offseason wären um einiges geringer.

Dallas hat zwei Jahre davon profitiert, George zu relativ geringen Konditionen unter Vertrag zu nehmen, während dieser auf eine gute Gelegenheit auf einen letzten langfristigen Vertrag wartete. Als sie ihm einen Vertrag über ein Jahr anboten, mussten sie wissen, dass George wegen Verhandlungsflexibilität auf dieses Angebot eingeht. Diese versucht er nun zu wahren und ich kann ihn verstehen. Dallas sollte das ebenfalls verstehen.

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